Die Pastorinnen des Bundes Evangelisch-Lutherischer Kirchen Russlands und anderer Staaten haben sich zum vierten Mal zu einem Seminar versammelt, das diesmal vom 6. bis 10. September in der Stadt Samara durchgeführt wurde. Die alte und gleichzeitig moderne Stadt am Ufer der Wolga hat uns mit warmem und sonnigem Wetter empfangen. Die Atmosphäre des Seminars war noch wärmer und es war mir besonders angenehm, mich mit meinen Kollegen-Pastorinnen aus Moskau, Orenburg, Kaliningrad, Toljatti und anderen Städten zu treffen, mit denen ich am Theologischen Seminar in Nowosaratowka (Sankt-Petersburg) studiert hatte und die ich zum Teil längere Zeit nicht gesehen habe.
Die Referentin des Seminars war Agnes von Kirchbach, Pastorin der Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs und Lektorin am Institut für ökumenische Forschungen in Paris. Als zweite Referentin war Brigitte Rachel vom Ev. Berufstätigenwerk unserer Partnerkirche Württemberg eingeladen. Sie hat über den württembergischen Reformator Johannes Brenz berichtet.
Das Thema des Seminars lautete so: «Ägypten verlassen – welche Freiheit wird damit gemeint, wenn Gott uns beruft?» Wir vertieften uns in die ersten zehn Kapitel des Buches Exodus über die Geburt Moses, seine Flucht aus Ägypten und die Rückkehr dorthin, um die Mission zu erfüllen, zu der er von Gott berufen wurde, das Volk Gottes aus Ägypten herauszuführen. Das alles waren gut bekannte, vielmals gelesene Texte. Trotzdem hat uns die Heilige Schrift mit ihrer unerschöpflichen Tiefe und unerwarteten Entdeckungen, die wir mithilfe von Pastorin Agnes gemacht haben, verblüfft. Besonders hat mir ein Gedanke gefallen, dass wir alle berufen sind, «Hebammen» Gottes zu sein, ebenso wie Schifra und Pua, die die jüdischen Kinder vor dem Pharao retteten (Exodus 2:15). Die Aufgabe der «Hebammen» besteht im Empfang des neuen von Gott gesegneten Lebens und dieses vor «Pharaonen» zu schützen, die es in verschiedenen Formen bedrohen. Der geistliche Tod ist schrecklicher als der physische, deshalb ist es sehr wichtig, die neue Generation vor dem Verlust der Geistigkeit und des falschen Verständnisses für Freiheit, nämlich als Unabhängigkeit von allem, zu schützen, während die Freiheit vor allem von Gott uns geschenkte Freiheit des Geistes ist. Und diese Freiheit erwerben wir durch die ständige Nähe zu Gott auf dem Weg der Befreiung von der Macht der «Pharaonen», d.h. von der Macht der dunklen Kräfte, die in uns sind und uns in der Sklaverei halten wollen.
Neben dem Bibelunterricht war auch ein Kulturprogramm vorgesehen. Wir haben anlässlich des Tages der Stadt Samara am Hauptplatz ein Konzert besucht, in dem die 7. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch gespielt wurde. Dieses Werk hat der große Komponist der Leningrader Blockade gewidmet und es während des Evakuierungsaufenthalts in Samara beendet, wo auch 1942 die Uraufführung stattgefunden hat. Die Spaziergänge am Ufer der Wolga und die Fahrt mit dem Schiff, von dem aus man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und die endlose Weite des größten russischen Flusses hat, haben uns unvergesslich beeindruckt.
Am 8. September feierten wir in der lutherischen St.- Georgs- Kirche in Samara einen gemeinsamen Gottesdienst. In der Stadt Toljatti haben wir das Gemeindehaus besucht, in dem Pastorin Tatjana Jiwodjerova schon viele Jahre das Projekt für eine Gruppe junger Menschen mit eingeschränkter Gesundheit durchführt. Während des Tagesaufenthalts der Kinder und Eltern findet der Unterricht für die Entwicklung und Ausbildung statt, zu dem auch eine mögliche Arbeit und kreative Tätigkeit geübt werden.
Zum Schluss möchte ich mich bei der Pröpstin des Samara Gebiets Dr. Olga Temirbulatova und bei allen Mitarbeitern der St.- Georgs- Kirche für die wunderbare Organisation des Seminars mit den interessanten Begegnungen, der Herzensgüte und Gastfreundschaft bedanken.
Pastorin Irina Solej
Am 26. Oktober fand in der Abteilung für kirchliche Außenangelegenheiten ein Treffen einer Arbeitsgruppe aus diakonischen Mitarbeitern und Mitarbeitern für außenkirchliche Beziehungen der christlichen Konfessionen Moskaus sowie von Vertretern anderer Religionen statt. Erörtert wurden die Ergebnisse der IV. Konferenz zur Rolle religiöser Einrichtungen im Bereich der HIV-Prophylaxe; außerdem wurde eine praktische Analyse der Ergebnisse einer Kartierung der Erfahrungen religiöser Einrichtungen im Bereich HIV-Prophylaxe vorgenommen. Die Konfessionsvertreter und Mitarbeiter beschlossen, am 1. Dezember Gebetsversammlungen und Gottesdienste abzuhalten, die den Opfern dieser schweren Erkrankung gewidmet sein werden. Die Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche Elena Bondarenko und Artis Petersons und die Caritas-Mitarbeiterin Elena Poslantschik aus der Römisch-katholischen Kirche erörterten Möglichkeiten eines gemeinsamen Gottesdienstes an diesem Tag.
Am 25. Oktober 2017 besuchte der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Evangelisch-lutherische St. Petri- und Paulikathedrale in Moskau. Dieser Besuch fand zu einem zeichenhaften Zeitpunkt statt: zur 500-Jahrfeier der Reformation und am Tag der offiziellen Übergabe der Kathedrale ins Eigentum der Kirche. Bei dem Treffen waren Vertreter der Regierung der Russischen Föderation und der Stadt Moskau, Gäste aus den evangelisch-lutherischen Gemeinden Russlands sowie Mitglieder der Kathedralgemeinde anwesend. Grußworte gab es von Erzbischof Dietrich Brauer, von Heinrich Bedford-Strohm, dem Leiter der Evangelischen Kirche in Deutschland, von Nikolai Peschkow, dem stellvertretenden Direktor der Moskauer Gebietsverwaltung der russischen Eigentumsbehörde, von Wladimir Medinski, dem Kulturminister Russlands. Bundespräsident Steinmeier begrüßte die Versammelten ebenfalls. Er begann seinen Arbeitsbesuch in Russland mit dem Besuch der Kathedrale, um die Freude über die Rückgabe des Gotteshauses zur festlichen Zeit des Reformationsjubiläums mit den Gläubigen zu teilen. Nach dem Besuch in der Kathedrale besuchte Frank-Walter Steinmeier den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dankte ihm für die Mitwirkung bei der Rückgabe der Kathedrale. Dies ist äußerst wichtige Entscheidung und eine große Freude für alle Lutheraner nicht nur in Moskau, sondern in ganz Russland.
Am Abend des 3. März fand in der St. Petri- und Paulikathedrale in Moskau, wie auch in vielen anderen Gemeinden unterschiedlicher christlicher Konfessionen auf der ganzen Welt, ein Gottesdienst zum Weltgebetstag statt. In der russischen lutherischen Kirche steht dieser Tag schon lange im liturgischen Kalender: schon seit über 20 Jahren. Der erste Freitag im März wird in St. Petersburg, Samara, Kasan, Wolgograd und Wladiwostok begangen; Moskau hat sich dieser Bewegung erst kürzlich angeschlossen - aber auch hier findet der Weltgebetstag schon zum siebten Mal statt. Von Jahr zu Jahr haben wir unterschiedliche Varianten ausprobiert: eine Andacht in der Kapelle gehalten, in kleinen Gruppen an diesem Tag gebetet, den Raum mehr oder weniger stark dekoriert, uns exakt an das vorgeschriebene Programm gehalten oder mit der Liturgie experimentiert. Letztendlich haben wir begriffen, dass das Wichtigste die aktuellen Anliegen der Kirche in ihrem Lebenszusammenhang sowie eine reale Solidarität in einigen Fragen ist - eine Solidarität, die Konfessionsgrenzen überwindet und Nutzen bringt. Außerdem haben wir begriffen, dass man manche Teile des vorgeschriebenen Programms ändern kann, wen sie nicht zum Kontext unserer Gemeinden passen, denn Gebet ist ja eine ernste Sache und nicht zum Vorzeigen.
In Moskau gehen wir nach dem Prinzip vor, dass am Weltgebetstag alle teilnehmen - wie Frauen, so auch Männer. Wir betonen, dass dieser Gottesdienst hauptsächlich von Laien gehalten wird, aber wir bemühen uns auch, die traditionellen liturgischen Formen beizubehalten, ohne die ein christlicher Gottesdienst unmöglich ist, und laden Pastoren und Prediger ein, um diese traditionellen liturgischen Teile zu vollziehen. Besonders betrifft dies die allgemeine Beichte, die Predigt und den Segen. Wir versuchen jedoch auch, eine frische Note in den Gottesdienst am Weltgebetstag einzubringen, und schmücken die Kirche mit frischen Blumen, laden unsere Chöre zum Singen ein (häufig wird der Weltgebetstag zur Testplattform für die Aufführung gerade eingeübter Werke) und finden jedes Jahr eine neue Möglichkeit, kreativ zu werden.
Das Jahr 2017 ist das Jahr der Reformation. Am 3. März versammelten sich im Gottesdienst am Weltgebetstag Lutheraner und Katholiken, und außerdem besuchten uns wieder orthodoxe Freunde aus dem Diakoniefonds "Staryy Svet", dessen Patron Metropolit Hilarion ist - der Vorsitzende der Abteilung für äußere Kirchenbeziehungen der Russisch-orthodoxen Kirche. Das Programm wurde von Elena Bondarenko, Koordinatorin der Frauenarbeit in der ELKER, zusammengestellt; die Lieder übersetzte der Erzbischof der ELK Russlands Dietrich Brauer; den Gottesdienst bereiteten Frauen aus der Gemeinde der lutherischen St. Petri- und Paulikathedrale vor. Die Predigt hielt Pater Thomas Garcia, Rektor des katholischen St.-Thomas-Instituts. Außerdem wirkten Vertreter des diakonischen Dienstes der Evangelisch-lutherischen und der Römisch-katholischen Kirche beim Gottesdienst mit: Das Evangelium las Elena Poslantschik, Koordinatorin der "Caritas"-Projekte des katholischen Gottesmutter-Erzbistums in Moskau; das Sündenbekenntnis leitete Artis Petersons, Koordinator der Diakonie der ELKER, die Bluemen wurden von der Vorsitzenden des Kirchenvorstands der Kathedralgemeinde Maria Frolowa. Den Gottesdienst begleitete der Chor der Kathedrale unter Leitung von Jekaterina Miroschina und die Organistin der Kathedrale, Irina Schaschkowa-Peterson. Im Zentrum der musikalischen Begleitung stand auch der Jugendchor der französischsprachigen lutherischen Gemeinde Moskaus (Leiterin: Mbolatiana Rakoto, Vorsitzende der Jugendgruppe), zu dessen Gunsten die Kollekte eingesammelt wurde, damit der Chor in der Evangelisch-lutherischen St. Petri- und Pauligemeinde in Jaroslawl auftreten kann, die zur Zentralen Propstei der ELKER gehört. Diese Veranstaltung soll im April im Rahmen der 500-Jahrfeier der Reformation in Russland stattfinden.
Fünfhundert Jahre Reformation - das war neben dem Gebet für die Philippinen (das Land des Weltgebetstags 2017) Leitmotiv des Weltgebetstags. Pater Thomas Garcia sagte in seiner Predigt, dass er sich in der lutherischen Kathedrale wie zu Hause fühlt, weil er hier als Rektor des katholischen Instituts viele Freunde hat. Er erinnerte sich auch daran, dass Papst Franziskus die Lutheraner während seines Besuchs in einem lutherischen Gottesdienst um Vergebung gebeten hat, und betonte, dass wir vieles gemeinsam haben und dass wir uns auf eine noch größere Annähreung zubewegen. Es ist schon ein Wunder, dass wir die 500-Jahrfeier der Reformen in der Kirche gemeinsam begehen.
Während des Gottesdienstes konnte man sich während der musikalischen Teile an einer Sand-Show - Sandzeichnungen, die an das Gewölbe der Kathedrale projiziert wurden - erfreuen. Zum Abschluss des Gottesdienstes tranken Gemeindemitglieder und Gäste zusammen Tee und unterhielten sich. Jeder, der wollte, bekam von der Kathedrale Frühlingsblumen - ein Symbol für die Erneuerung der Natur und die Vorbereitung auf die Osterzeit - geschenkt.
Unsere jahrelange Suche nach einem Konzept für den Weltgebetstag zeigt, dass der Weltgebetstag Potenzial hat. Ein Beweis dafür ist das wachsende Interesse der Gemeindemitglieder und eine größere Teilnehmerzahl als in den vorangehenden Jahren. Auch ist erfreulich, dass an unserem Weltgebetstag in Moskau nun schon traditionell Lutheraner mit Katholiken zusammen teilnehmen. Diese Tradition wollen wir auch nächstes Jahr weiterführen.
Am Samstag, den 07.09.2016 hat auf der Militärgedenkstätte Rossoschka (Wolgograd) ein historisches Ereignis stattgefunden. Unter der Schirmherrschaft der Außenminister der Bundesrepublik und der Russischen Föderation wurde die Friedenskapelle offiziell eröffnet. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den zwei Nationen durchgeführt, ein Symbol der Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse die auf dem Boden Stalingrads während des zweiten Weltkrieges geschehen sind.
Die Eröffnungszeremonie der Friedenskapelle besuchten der deutsche Botschafter in Russland Rüdiger von Fritsch, der Direktor des dritten europäischen Hauses des russischen Außenministeriums Sergej Netschajev, sowie Vertreter der veteranen Vereinigung und von Wirtschaftskreisen Bayerns. Des Weiteren kamen Repräsentanten der verschiedenen Kirchen, Bischof der russisch-orthodoxen Kirche, Eminenz Wolgogads und Kamyschins, Herman; Bischof der orthodoxen Kirche Oleg Kirischenko; Militärgeneraldekan des evangelischen Kirchenamtes der Bundeswehr Matthias Heimer; der katholische Bischof Dr. Walter Mixa; Militärbischof Rainer Brummer a.D.; Probst der Unteren Wolgaprobstei Oleg Shtulberg und Pastor Conrad Weber aus Denkendorf.
Der Initiator des Baus der Friedenskapelle, Christian Holtz, ist eine in der Öffentlichkeit der Stadt Denkendorf bekannte Persönlichkeit. Seiner Ansicht nach ist die Friedenskirche ein Symbol von Versöhnung, Freundschaft und Frieden. Sie steht, so Holtz, einerseits für Überwindung von Trauer und andererseits auch das Gedenken an die Verstorbenen. Es handele sich nicht nur um den größten Militärfriedhof in Europa, ist sei ebenfalls ein Zeichen für Beziehungen zwischen Russen und Deutschen.
Die Friedenskappelle wurde von dem deutschen Architekten Professor Jürgen von Reuss, der ebenfalls Teil der Eröffnungszeremonie war, geplant. Sie ist ein offenes Monument aus Naturstein mit zwei Stelen auf Fundament, einem russisch-orthodoxen und einem westlich-christlichen Kreuz. Man könnte sich unter dem Wort Friedenskapelle ein geschlossenes Gebäude vorstellen, aber das ist es nicht. Die Kapelle umschließt einen offenen Platz, ein Symbol für das Leiden, das auf offenem Land geschehen ist. Die schmerzhafte Zeit der Erinnerung des russischen Volkes, aber auch die der Deutschen und anderer Völker ist noch nicht abgeschlossen. Die beieinander stehenden Kreuze berichten uns von christlichem Glauben, Völker vereinend. Die architektonische Vielfalt der Kreuze ist so gewollt, denn das Kreuz ist ein Symbol des großen Leidens das Menschen einander zufügen können. Zur selben Zeit erinnern die Kreuze an das Leiden Christi, das er freiwillig für uns auf sich genommen hat und alle die, die es ihm gleich getan haben. Aufgrund der Bauweise blickt der Betrachter nicht auf eines der beiden Kreuze als Symbole von Leid, sondern durch sie hindurch in eine Zukunft, in der er nicht an die hier stattgefundenen Ereignisse gefesselt ist. Er sorgt sich liebevoll um diese Zukunft.
Artikel: Tatjana Shtulberg
Übersetzung: Paula Schülke
In seinem Grußwort sagte Dietrich Brauer, Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands: „Liebe Geschwister! Vor 500 Jahren begann die Reformation. Martin Luther regte die Kirche zu Reformen an, damit sie den Missionsbefehl Jesu Christi erfüllen und der Welt das Evangelium und die Versöhnung des Menschen mit Gott predigen konnte. Friede mit Gott ist jedoch untrennbar mit dem Frieden zwischen Menschen verbunden. Der Mensch kommt zum Glauben an Gott ohne jedes Verdienst seinerseits; allein durch Gnade wird er ein Kind Gottes. Darum kann ein Christ nicht anders als in einem anderen Christen einen Bruder oder eine Schwester zu sehen. Ein Christ kann nicht anders als die Teilung der Kirche zu bedauern und sich um Einheit zu bemühen. Der Dienst der Versöhnung, von dem das Wort Gottes heute so klar spricht, ist unser gemeinsamer Dienst. Er geschieht unter dem Zeichen des Kreuzes. Das Kreuz Christi ist das ewige Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und Mensch. Aber das Kreuz ist auch ein ewiger Aufruf zur Buße. Wir haben gar nichts mehr, worum wir streiten könnten, wenn wir in diesem gemeinsamen Dienst stehen. Denn das Leben eines Christen ist der Dienst der Versöhnung. Ich bete heute darum, liebe Geschwister, dass Gott jeden von uns dazu segnet, diesen Dienst der Versöhnung im Namen Jesu zu tun, dass er uns hilft, im Geist der gegenseitigen Annahme, Vergebung, Ermutigung, Liebe und der Verheißung der Einheit der Kirche Christi zu wachsen.“ An die Gläubigen wandte sich auch der Metropolit des Gottesmutter-Erzbistums in Moskau, Erzbischof Paolo Pezzi. Er betonte, dass der Gottesdienst zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen dieses Jahr sowohl in der katholischen Kathedrale als auch in der evangelisch-lutherischen Kathedrale stattfindet: „Besonders gefällt es mir, dass wir in diesem Jahr mehrfach zusammen beten können. Gestern war das in der katholischen Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria, heute in dieser wunderschönen lutherischen Kirche, morgen in der anglikanischen St. Andreaskirche. Das sind Zeichen dafür, dass wir uns tief im Herzen wünschen, zusammen zu sein. Was uns eint, ist die Liebe Christi.“ Der ökumenische Gottesdienst wurde begleitet durch Auftritte von Chören aus verschiedenen Konfessionen: der Chorkapelle des St. Petri- und Paulikathedrale und der Chöre der katholischen Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria, der Armenisch-apostolischen Kirche und der „Kirche Gottes“ in Zarizyno (Vereinigte Russische Union der Christen Evangelisch-Pfingstlerischen Glaubens). Geistliche Lieder waren nicht bloß der musikalische Bestandteil des Abends, sondern halfen allen, die in die Kathedrale gekommen waren, unsere gemeinsamen christlichen Wurzeln und unsere gemeinsame christliche Kultur tiefer zu begreifen. Wie Pater Patrick, Kaplan der anglikanischen Kathedrale, in seiner Rede sagte: „Musik ist nicht nur eine internationale, sondern auch eine ökumenische Sprache. Musik ist ein starker Helfer bei der Bekehrung zum Herrn, bei der Predigt des Evangeliums.“ Beim Gottesdienst wandten sich Vertreter der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der Russisch-orthodoxen Kirche, der Armenisch-apostolischen Kirche, der Christen Evangelisch-pfingstlerischen Glaubens, der Evangeliumschristen-Baptisten, der Vereinigten Russischen Union der Christen Evangelisch-Pfingstlerischen Glaubens und der Siebenten-Tags-Adventisten an die Versammelten. Abgeschlossen wurde der Gottesdienst durch das Vaterunser und den Segen von Erzbischof Dietrich Brauer.
Organisatorin des Treffens war die Evangelisch-Lutherische Kirche Russlands. Anwesend waren Vertreter der protestantischen Gemeinschaft, der römisch-katholischen und der orthodoxen Konfession sowie der russischen Präsidentialadministration und der Stadtverwaltung von Moskau. Eröffnet wurde die erste Sitzung des Organisationsausschusses durch Dietrich Brauer, den Erzbischof der ELK Russlands. In seinem Grußwort an die Teilnehmer bemerkte er, dass die 500-Jahrfeier der Reformation in der ganzen Welt einschließlich Russlands großmaßstäbig begangen wird. Dieses Jubiläum soll nicht nur eine Festlichkeit sein, sondern auch ein Anlass, die Fehler der Vergangenheit zu überdenken und die Widersprüche innerhalb der christlichen Kirche als Ganzer zu überwinden: „Wir benötigen den Dialog, die Gemeinschaft. Deshalb haben wir uns hier versammelt, damit dieses Jubiläumsjahr, 500 Jahre Reformation, für uns zu einer Möglichkeit wird, zur größeren Ehre Gottes neue Berührungspunkte zu finden. Wir alle überdenken unser Handeln innerhalb unserer Kirchen und kommen immer wieder zu der Notwendigkeit, Buße zu tun und uns vor dem Herrn, dem Geber aller Gnade, zu beugen.“ Bei dem Treffen wurde der Veranstaltungsplan zur Feier des Jubiläumsjahrs abgestimmt. Veranstaltungen wird es sowohl in Moskau als auch in den Regionen Russlands geben. Das erste wichtige Ereignis in diesem Jahr ist die gemeinsame Durchführung der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Die Katholiken und Lutheraner Russlands haben beschlossen, eine frühere Tradition wiederzubeleben und in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. Bis zum 25. Januar 2017 in den Kirchen beider Konfessionen Veranstaltungen durchzuführen, um so den gemeinsamen Wunsch zu bestätigen, von der Trennung zur vollen Gemeinschaft in Christus zu gehen. Generalsekretär der Konferenz der katholischen Bischöfe in Russland und Kanzler der Kurie des Gottesmutter-Erzbistums in Moskau Pater Igor Kowalewski bemerkte in seiner Rede, dass die katholische Kirche bereit ist, an unterschiedlichen Veranstaltungen im Jahr der 500-Jahrfeier der Reformation teilzunehmen, um gemeinsam die Werte des Evangeliums zu bezeugen. Er schlug vor, den katholisch-lutherischen Dialog in der Welt stärker zu beleuchten und seinen Inhalt den Gemeindemitgliedern beider Konfessionen nahezubringen. Die Hauptsache ist, das Evangelium besser zu begreifen, betonte Pater Igor Kowalewski. Die Vertreter der Präsidentialadministration und der Stadtverwaltung äußerten den aufrichtigen Wunsch, den Organisationsausschuss auf jede Weise zu unterstützen und ihm bei der Durchführung der Veranstaltungen zum Reformationsjubiläumsjahr zu helfen. Das Treffen wurde abgeschlossen durch ein gemeinsames Gebet und den Segen von Erzbischof Dietrich Brauer
Am 6. Novemver 2016 fand die Segnung des neuen Predigers der Zentralen Propstei in der Moskauer Kathedrale statt - das war Mitglied der franzoesisch-sprachigen Gemeinde Mamy Rakotonitama. Die Segnung wurde von Erzbischof Brauer gehalten, die Assistenten waren Proepstin Elena Bondarenko, Pastor Viktor Weber und Prediger Artis Petersons. Nach dem Gottesdienst haben Erzbischof Brauer und Gemeindevorsitzender der franzoesisch-sprachigen Gemeinde Jean Oyono die Gemeinde gegruesst, die Jugendlichen der Gemeinde haben ein Festgesang vorgestellt, danach hat man zum von Fara Rakotoarivelo vorbereiteten Buffet eingeladen.
Am 30. Oktober fand die Einfuehrung der neuen Lutherbibel waehrend der Feierliturgie in der evangelischen Emmausgemeinde zu Moskau statt. Auf diese Weise ist das Jubilaeumsjahr der Reformation angefangen. Den Gottesdienst hat Gemeindepfarrerin Aljona Hoffmann gefuehrt. Die Gaeste waren Proepstin Elena Bondarenko, die die Predigt gehalten hat, und Koordinator der Diakonie der ELKER Prediger Artis Petersons, der vom einzigartigen Projekt der ELK Russlands erzaehlt hat - dem Karl-Bluem-Haus fuer Senioren in Kaliningrader Gebiet. Erzbischof Dietrich Brauer hat dieses Haus unter seinen besonderen Schutz genommen. Artis Petersons hat der Emmausgemeinde fuer die Kollektenreihe fuer das Karl-Bluem-Haus gedankt, ueber das 10-jaehriges Jubilaeum des Hauses mitgeteilt und auch alle Gemeindeglieder darum gebeten, mit Sachen dem Obdachlosenprojekt der Moskauer St.Petri-und-St.Pauligemeinde zu helfen. Am Ende des Gottesdienstes hat man eine neue Kollekte fuer das Karl-Bluem-Haus gesammelt.
Frauentreff ist regelmaessig, findet einmal im Monat statt. Die Frauen besprechen Bibelthemen und aktuelle Glaubensfragen, die sehr wichtig im alltaeglichen Leben der Frauen sind. Das staerkt unsere Gemeindeglieder im Wunsch christlich zu leben und in der Kirche zu dienen.
Vor 10 Jahren wurde im Ort Sadoroschje, Rayon Osjorsk, Gebiet Kaliningrad, ein ungewöhnliches Haus eröffnet. Hier konnten ältere Menschen unter Aufsicht von medizinischem Personal und der evangelisch-lutherischen Kirche Russlands wohnen. Die erste Direktorin des Karl-Blum-Wohnheims war Pastorin Tatjana Petrenko. Zehn Jahre sind vergangen, und am 17. September 2016 lud das Wohnheim wieder Gäste zu einem Fest ein. Viele Gäste waren bei der Eröffnung des Wohnheims anwesend: Heye Osterwald, der die Idee und Inspiration zu diesem Projekt hatte und weitergab, Pastor Thomas Passauer, Baron von der Leyen als Vertreter der Johanniter, Vertreter der Rayons- und der Stadtsiedlungsverwaltung von Osjorsk, Vertreter der Erzbischofskanzlei der Evangelisch-lutherischen Kirche Russlands (Pröpstin Elena Bondarenko und Prediger der Zentralen Propstei Artis Petersons) sowie Igor Ronge, Propst der Propstei Kaliningrad, und Pastoren und Mitarbeiter der Propstei. Das Festprogramm wurde geleitet von Irina Mitrochina, Direktorin des Karl-Blum-Wohnheims. Kinderchöre und Tanzgruppen des Rayons Osjorsk erfreuten die Gäste und Bewohner des Wohnheims mit einem Konzertprogramm. Die Mitarbeiter des Wohnheims hatten sich sehr angestrengt, um die Gäste und Bewohner mit einem überwältigenden Buffet zu verwöhnen. Das Jubiläum war ein guter Anlass für Begegnungen von alten Freunden aus Deutschland und Russland. Alle Gäste äußern die Hoffnung und den Wunsch, das Karl-Blum-Wohnheim möge noch lange und gesegnet weiterarbeiten! Herzlichen Glückwunsch!
In der Gemeinde zu Jaroslavl gibt es eine frohe Nachricht: der langerwartete Remont der Fassaden der Kirche naehert sich zu Ende. Dank dn Schatz der Stadten Versuchen des Gemeindepfarrers Ivan Schirokov und seiner Baubrigade ist Jarosrawler Kirche zum wahre geworden. Das Gebaeude hat die zweite Geburt nach vielen Jahren des Chaos und der Nutzung von Gebaeude ausser gottesdienstlichen Zielen ueberlebt. Endlich koennen die Einwohner der Stadt und die Gaeste die Jaroslawler Kirche, ihre Interiere und Architektur, auch die schoene Musik der Orgel geniessen. Unsere Kirche ist das einzige Gemeindehaus der westlichen christlichen Tradition in Jaroslawler Gebiet. Wir hoffen dass unsere Kirche zum Teil aller Ausflugsmarchrouten der aeltesten Stadt an der Wolga wird.
Die ganze Woche haben die Mitglieder der franzoesisch-sprachigen Gemeinde zu Moskau am Theologichen Seminar in Novosaratovka verbracht, woher es so leicht Ausfluege nach Petersburg und Viipuri zu tun war. Die Reise hatte einen missionarischen Charakter: die Gemeinde hat in der Petrikirche und schwedischen Katharinenkirche gesungen, es gab Morgen-und-Abendgottesdienste, und am Ende der Reise hat sich die Gemeinde fuer Liturgie mit der Hl. Abendmahl gesammelt. Vielen Dank allen Organisatoren: an Prediger Artis Petersons, Diakon Mamy Rakotonitama. Chef-Koch Tuki, Koordinatorin der Jugendarbeit Fara und ihren Kindern!
Elena Bondarenko, Pastorin der Gemeinde.
Am 30. Juni 2016 haben Proepstin Elena Bondarenko und Prediger Artis Petersons die von Moskauer Gemeinde und Privatpersonen gespendeten Sachen und auch Kollekten von Botschafts-Emmausgemeinde zu Moskau an Karl-Bluem-Haus ueberreicht. Direktorin des Hauses Irina Mitrokhina hat die Gaeste begruesst und von Sorgen und Freuden des Hauses erzaehlt. Unter den Geschenken gab es ein langgewartetes Tablett fuer Bewohnerin des Hauses Natalia - sie hat aufs Tablett 2 Jahre gewartet! Endlich wurde der alte Traum erfuellt. Dank der Zusammenarbeit mit der Kaliningrader Propstei und Propst Ronge werden solche Begegnungen moeglich, das macht Freude den Mitarbeitern und Bewohnern des Hauses und auch Bruedern und Schwestern aus den anderen Propsteien.
Karl-Bluem-Haus im Dorf Sadoroschje Kaliningrader Gebiet ist ein ungewoehnliches Haus. Zurzeit ist es das einzige lutherische Seniorenheim in Russland. Sehr bald werden Mitarbeiter und Bewohner des Hauses das 10. Jubilaeum der Eroeffnung des Hauses feiern. 2006 hat die feierliche Einweihung des Hauses stattgefunden, die Pastoren, die damals fuer das geistige Leben und Seelsorge des Hauses verantwortlich waren, waren Dietrich Brauer und seine Frau Tatjana Petrenko.
Karl-Bluem-Haus ist ein sehr wichtiger Ort. Das ist das Diakoniezentrum der Propstei und auch eine wichtige Einrichtung fuer die ganze Evangelisch-Lutherische Kirche Russlands. Das Haus wird von Pastorin Elena Kurmischowa (Gussew/Gumbinnen) besucht. Ab 2015 hift die ev.-luth. Gemeinde zu Moskau dem Hause, eine weitere Zusammenarbeit auf dem Niveau der ganzen Kirche wird geplannt.
Am 5. Mai 2016 wurde Karl-Bluem-Haus von Gaesten aus Moskau - Elena Bondarenko und Artis Petersons - zusammen mit Pastorin Elena Kurmischowa besucht. Die Gaeste haben Hilfe von Vorsitzenden der Moskauer Gemeinde Maria Frolowa gebracht. Prediger Artis Petersons hat Gottesdienst mit der Predigt gehalten. Die Senioren waren froh, haben gerne Lieder gesungen und sich unterhalten. Die Bewohner der Hauses haben sich sehr und grenzlos gefreut: neue Kleidung, Suessigkeiten und Waerme. Die Mitarbeiterinnen des Hauses waren auch nicht ohne Geschenke, sie haben neue Uniforme bekommen. Jeder Bewohner des Hauses und jede Mitarbeiterin haben ein angenehmes und suesses Geschenk und Ostersuessigkeiten bekommen.
Wir hoffen, die Hilfe der Kirche an Karl-Bluem-Haus geht auch weiter und wird zum Impuls fuer die Belebung des diakonischen Dienstes in der ELK.
Die Ereignisse und Begegnungen dieses Tages sind nicht nur von regionaler, sondern auch von gesamtkirchlicher Bedeutung.
Es gab ein Treffen einer Delegation der Evangelisch-lutherischen Kirche (Einars Alpe, Bischof von Daugavpils, Pröpstin Elena Bondarenko, Prediger Artis Petersons und Evgenij Fleimann, Vorsitzender der lutherischen Gemeinde in Kostroma) mit Bischof Ferapont von Kostroma und Galitsch, dem Vorsteher des russisch-orthodoxen Bistums Kostroma. Das Treffen verlief in einer freundschaftlichen Atmosphäre; die Teilnehmer erörterten Fragen, die für jede der beiden Seiten bedeutsam sind, die Erhaltung der traditionellen Werte sowie Fragen der weiteren Zusammenarbeit. Später führte Priester Georgij Andrianov, Rektor des Geistlichen Seminars Kostroma, die Gäste durch das Gebäude, zeigte ihnen die Kirche des Seminars und die Bibliothek, die reich an bemerkenswerten Exemplaren ist. Das Seminar gibt eine eigene Veröffentlichungsreihe "Ipat'evskij Vestnik" heraus, in der es eine Menge interessante Artikel zur Geschichte der Kirche in Russland, zur Theologie und zu Fragen der praktischen Theologie zu lesen gibt.
Die evangelisch-lutherische Gemeinde von Kostroma hat eine reichhaltige Geschichte; historisch bestand sie hauptsächlich aus Letten, es gab in ihr aber auch Russlanddeutsche, Schweden, Esten und Holländer. In dieser Hinsicht setzt Bischof Alpes Besuch eine historische Kette im Leben der Gemeinde fort, da sogar der kürzlich eingesegnete Prediger der Gemeinde Kostroma, Artis Petersons, aus Daugavpils stammt.
Der Besuch von Bischof Alpe steht zeichenhaft für die Wiedererstehung der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Kostroma, da er ein Zeichen dafür ist, dass die Gemeinde lebt, die internationale Gemeinschaft interessiert und auch am Leben der Stadt und des Gebietes teilnimmt. Der Kirchenvorstandsvorsitzende der Gemeinde Kostroma zum Beispiel ist Professor E.A. Fleimann aus der Staatlichen Universität.
Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Kostroma gehört zur Zentralen Propstei der ELKER, deren Zentrum Moskau ist. Der Moskauer Gemeinde ist das Schicksal der Lutheraner in Kostroma nicht gleichgültig, sie leistet ihnen verschiedenartige Hilfe, organisiert Veranstaltungen, darunter auch Ausflüge. Außerdem wird die historische Verbindung zur evangelisch-lutherischen Gemeinde in Jaroslawl aufrechterhalten, deren Pastor Ivan Schirokov regelmäßig gemeinsam mit Elena Bondarenko, Pröpstin der Zentralen Propstei, und Artis Petersons, Prediger der Zentralen Propstei, an Visitationen der Gemeinde teilnimmt.
Fotos: Russich-orthodoxes Bistum Kostroma und Elena Bondarenko.
Das Besuchsprogramm für Moskau wurde von Konfirmanden von 2015 zusammengestellt, und zwar von Elena Medwedjewa, die im Chor der Kathedrale singt, und Wladislaw Telegin, dem Koordinator der Jugendgruppe in der Moskauer Gemeinde. Am 4. März half Frau Grohs bei der Vorbereitung auf den Weltgebetstag in Moskau mit, und abends las sie im Gottesdienst zum Weltgebetstag zusammen mit Artis Petersons, Prediger der Zentralen Propstei, eine Stelle aus Jesaja vor. Julia Winogradowa, Koordinatorin der Öffentlichkeitsarbeit der Kathedrale, sprach zusammen mit Frauen aus der Gemeinde das Große Kirchengebet, wie es auf Kuba verfasst worden war (Thema des Weltgebetstagsgottesdienstes 2016 war Kuba). Frau Grohs betonte, dass das eine ausgezeichnete Möglichkeit für sie war, zu sehen, wie der Weltgebetstag in Moskau gefeiert wird, und bemerkte, dass der Gottesdienst besonders schön und festlich war.
Die Übersetzung des Textes: Ruth Stubenitzky
Erklärung des kommissarischen Erzbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands zur Situation in der Ukraine
Mit größter Beunruhigung beobachten wir die gespannte Situation zwischen den Brudervölkern Russlands und der Ukraine. Leider werden, wie es schon oft in der Geschichte war, die einfachen Menschen zu Opfern der politischen Auseinandersetzung der Führungsetagen. Wir sehen, dass die christlichen Denominationen beider Seiten eine innere Spaltung erleben. Es geschieht eine Brandmarkung, eine Radikalisierung der Ansichten, der Informationskrieg geht weiter. Sowohl im Westen wie auch in Russland wird die Situation in der Ukraine äußerst einseitig dargestellt. Anstatt die realen Gründe der Krise in der Ukraine zu analysieren, denken viele in Klischees und Schablonen und gebrauchen manchmal sogar die Rhetorik aus der Zeit des „Kalten Krieges“.
In der Situation der Regierungslosigkeit, die in der Ukraine entstanden ist, haben die Einwohner der Krim den Wunsch geäußert, sich Russland anzuschließen. Als Bürger der Russischen Föderation, die nach ihren Gesetzen leben, akzeptieren wir ihre Entscheidung. Aber dabei können wir die Zerstörung des Vertrauensverhältnisses zwischen Russen und Ukrainern dennoch nur mit Beunruhigung wahrnehmen. Wir beten zu Gott um Weisheit für alle, denen die Verantwortung übertragen ist, Entscheidungen zu treffen, von denen die Zukunft der Beziehungen der beiden Länder abhängt. Auch äußern wir die Hoffnung, dass die Einheit unseres Kirchenbundes trotz dieser Umstände gewahrt bleibt, und vertrauen darauf, dass unsere europäischen und amerikanischen Partner nicht zulassen, dass die einfachen Menschen unter der Spannungssituation zwischen Russland und der Weltgemeinschaft leiden.
Als Christen sind wir dazu berufen, nicht in Schablonen und Klischees zu denken, sondern Friedensstifter für die Menschen der ganzen Welt zu sein, Verkünder der Frohen Botschaft Christi, und mit Liebe zu handeln. Christus sagt: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Joh 14,27)
Sonntags um 11:30 Uhr - Zweisprachiger Gottesdienst in der Kathedrale
Donnerstags um 19:00 Uhr - Abendgottesdienst ( in russischer Sprache)
Freitags um 18:00 Uhr - Abendanacht (in russischer Sprache)
1. Sonntag im Monat - Zweisprachiger Gottesdienst mit dem Hl. Abendmahl
Kindergottesdienste finden wärend der Sonntagsgottesdienste statt.
Gemeisames Singen 30 Minuten vor dem Sonntagsgottesdienst
Gebetskreis - Dienstags 18:00 Uhr
Bibelstunde - Dienstags 18:30 Uhr
Frauentreffen - 1. und 3. Freitag jedes Monats 18:00 Uhr in der Kapelle (siehe die aktuelle russischsprachige Seite)
Rentnertreffen "60+" - 1x im Monat (siehe die aktuelle russischsprachige Seite)
Chorprobe - Samstags 17:00 Uhr
Sprechstunden des Pfarrers - Samstags 13:30 - 15:30 und Sonntags 13:00 - 17:00
Starosadskij per. 7/10 101000 Moskau
Tel./Fax.: (007 495)
Email: [email protected]